Filmprogramm: Terms and Conditions #02: 15. & 16. Oktober 2024, 20 Uhr, Kino Arsenal, Berlin

Nach den beiden gut besuchten Filmvorführungen und Diskussionsabenden im Kino Arsenal, die wir im September im Rahmen unseres Forschungsprojekts „Terms and Conditions: Die Rechtsform der Bilder“ organisiert hatten, veranstalten wir nun am 15. und 16. Oktober die Fortsetzung dieses Filmprogramms mit zwei weiteren Abenden. Diesmal geht es um Filme, die sich mit der historischen Kontinuität der Kolonialität und deren Rechtskontexten befassen. Die Wahrheitssuche, dokumentarisch und fiktiv, verknüpft Analyse, Kritik und Emotion. Mit Marcel Dickhage und Cathleen Schuster (titre provisoire), Tom Holert und Doreen Mende (beide HaFI).

 

Terms and Conditions #02: Kontinuität von Kolonialität und (neo)kolonialem Rechtsgeschehen

Di. 15. Oktober, 20h
Einführung: Cathleen Schuster/Marcel Dickhage (titre provisoire), anschließend aufgezeichnetes Videogespräch mit Jean-Marie Teno

Wie wird (An-)Klage erhoben? Wie wird der deutsche Kolonialismus verdrängt und wie findet er seine administrative Fortsetzung in den Institutionen von heute? LE MALENTENDU COLONIAL (Das koloniale Missverständnis, 2004) des kamerunischen Filmemachers Jean-Marie Teno untersucht am Beispiel der Rheinischen Missionsgesellschaft die Zusammenhänge zwischen Kirche und deutschem Kolonialismus in Namibia. A LONG WAY FROM AMPHIOXUS (2019), ein Kurzfilm des palästinensischen Filmemachers Kamal Aljafari, blickt auf die Verwaltung der Migration und fragt, wie sich das Recht zu den Menschen verhält, die an nationalstaatliche Grenzen stoßen, wo sie zu Nummern in bürokratischen Prozessen werden.

A LONG WAY FROM AMPHIOXUS
R.: Kamal Aljafari, Deutschland, 2019, digital file, OmeU (Originalsprache: Deutsch), 16 Min.


LE MALENTENDU COLONIAL
R.: Jean-Marie Teno, Kamerun/Frankreich/Deutschland, 2004, digital file, OmeU (Originalsprache: Englisch, Französisch, Deutsch), 78 Min.

Ort: Kino Arsenal 1
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Mi. 16. Oktober, 20h
Einführung: Tom Holert und Doreen Mende (HaFI)

Der Hof eines Hauses in Bamako wird zum Gerichtssaal eines fiktiven Prozesses, den die Bürgerinnen und Bürger der Hauptstadt von Mali gegen die Politik neokolonialer „Strukturanpassungen“ der Weltbank, des IMF und anderer internationaler Geldgeber sowie die Politik afrikanischer Regierungen führen. Der Prozess teilt sich den filmischen Raum mit einem Western und weiteren narrativen Komponenten. Mit seinem anspielungsreich-selbstreflexiven, dokurealistischen Film BAMAKO schuf Abderrahmane Sissako (TIMBUKTU, BLACK TEA) ein frühes Beispiel jenes „Tribunalismus“, welcher bald darauf zwischen Theatern und Gegenwartskunst die Runde machen sollte.

BAMAKO
R.: Abderrahmane Sissako, Frankreich/Mali/USA, 2006, digital file, OmeU (Originalsprache
Bambara und Französisch), 118 Min.

Ort: Kino Arsenal 1
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11.10.2024 — Projekte / Veranstaltung