[Fünfter] HaFI-Resident: Hans Carlsson
Für die fünfte HaFI-Residency in Zusammenarbeit mit IASPIS haben wir den in Malmö lebenden Künstler, Kurator und Autor Hans Carlsson eingeladen, ab Anfang Oktober drei Monate in Berlin zu verbringen.
Hans Carlssons künstlerische und kuratorische Praxis umfasst oft Themen wie die Geschichte der Arbeit, den Antagonismus zwischen dem globalen progressiven Sozialismus und der nationalen Sozialdemokratie sowie die individualisierenden Folgen der Institutionalisierung in der westlichen Moderne. Themen, die als tief verwoben mit der Geschichte des Kinos, der Kunst und der Literatur verstanden werden – und in letzter Zeit in Carlssons Praxis auch in Beziehung zu mythologischem Denken und dem geistigen Erbe der griechischen Antike gesetzt werden.
Zu seinen kuratorischen Projekten gehört Remembering What Is: Chile’s Recent History in Film and Art, das für die Lunds Konsthall kuratiert wurde. Die Ausstellung zeigte zeitgenössische Kunst, die die frühen 1970er Jahre in Chile thematisierte, sowie eine Reihe von Filmen von Regisseur*innen, die im Rahmen der sogenannten Nuevo Cine Chileno-Bewegung arbeiteten. Carlssons letztes abgeschlossenes künstlerisches Projekt, der Film HESTIA, ist seit August 2021 Teil der Sammlung des Malmöer Kunstmuseums. Ausgangspunkt für den Film ist ein geschriebener Monolog, in dem die verbitterte und vernachlässigte antike Göttin des Herdes und des Heims Hestia über sich selbst und über die Geschichte des Heims von der Antike bis zur Gegenwart erzählt.
Carlssons Kunst wurde an Orten wie der Tensta konsthall, dem Malmö Art Museum und DAM Projects London gezeigt. Er hat unter anderem Ausstellungen für die Lunds konsthall und Skånes konstförening (Malmö) kuratiert und Texte, Interviews und Essays für Zeitschriften wie Kunstkritkk, ArtReview und Art India sowie für schwedische Tageszeitungen geschrieben.
Mehr Informationen befinden sich auf seiner Website: https://hanscarlsson.com/
Foto (c) Hans Carlsson
05.10.2021 — Residency / 2021